Montag, 12. Januar 2009

Hallo liebe Leser, willkommen im Jahr 2009!

Erst einmal wünsche ich euch ein gutes neues Jahr und hoffe, ihr seit gut reingekommen! Dieses Jahr wird es aus der Entwicklersicht sehr spannend, da eine Menge Neuerungen von Microsoft auf der Liste stehen, die letztes Jahr auf der PDC in L.A. vorgestellt worden sind, wie das schon bekannte Microsoft Oslo mit der Modellierungssprache M, Windows Azure, Microsoft Dublin und und und...

Nach der PDC, die ich selber leider nicht besucht habe, stellte sich bei mir auch die Frage, inwiefern meine Diplomarbeit von den neuen Technologien beeinflusst werden wird, da in der neuen Version vom .NET-Framework (4.0) die beiden Begriffe WCF und WF wieder zusammen wachsen werden. Ich werde in meiner Diplomarbeit zwar auf Oslo und Dublin eingehen, aber die Umsetzung des Workflows werde ich weiterhin mit dem .NET-Framework 3.5 realisieren, da die neue Version erst 2010 das Licht der Welt erblicken wird. Vielleicht werde ich aber einen Ausblick auf die neue Version geben, die schon einmal grundlegend bei der Erstellung der Workflows einen Unterschied machen wird. Jetzt wird aber erst einmal Part 2 meiner Diplomarbeit folgen, ich wünsche schon einmal viel Spaß beim Lesen.

SOA – Sinnvoll oder nur heiße Luft?
In den letzten Jahren ist man in der Software-Entwicklung immer wieder über die Abkürzung SOA gestolpert. Was bedeuten diese 3 Buchstaben und was ist daran so weltbewegend, dass viele Software-Firmen auf diesen Zug aufspringen? Selbst Microsoft hat eine SOA-Lösung in der Entwicklung (Codename „Oslo“), über die es im Moment noch nicht viele Informationen gibt. Genaueres wird es frühestens im November geben.

SOA heißt „serviceorientierte Architektur“ und beruht auf einer losen Kopplung wiederverwendbarer Softwarebausteine, wie zum Beispiel Services, auch Web-Services. Diese müssen bestimmte Standards erfüllen. Das Ziel von SOA ist es, Applikationen schneller durch geänderte Anforderungen anpassen lassen zu können. Eine SOA strukturiert Anwendungssoftware, doch auch Infrastrukturprogramme, Entwicklungs- und Verwaltungswerkzeuge müssen darauf abgestimmt sein. Die Verbindung zu den geschäftlichen Konzepten und Abläufen ist dabei essenziell. Hersteller und Berater haben bereits einiges vorgelegt, und mittlerweile befassen sich auch viele Anwender mit der neuen Architektur.

Der Entwicklungs- und Anpassungs-Prozess wird dadurch also flexibler und komfortabler. Man muss nicht mehr das ganze Programm anpassen, sondern nur bestimmte Komponenten des Programmes. Somit kann Zeit eingespart werden und diese in andere Entwicklungen gesteckt werden. Hier mal ein Beispiel eines Unternehmens, wie die Services vor dem Einsatz von SOA aussahen und wie sie mit SOA aussehen:

Vorher waren die Funktionen „Service Scheduling“, „Order Processing“ und „Account Management” mit ihren untergeordneten Aufgaben in einer einzigen Funktion, diese Funktionen wiederum in einer großen Applikation. Würde man jetzt eine bestimmte Aufgabe warten wollen, so würde die ganze Funktion gewartet werden müssen. Nach Einführung von SOA wurden die großen Funktionen aufgelöst und in 3 neue Gruppen aufgeteilt: Composite Applications, Reusable Business Services und Data Repositorys.

Die Composite Applications enthalten nicht mehr ihre untergeordneten Aufgaben. Diese sind jetzt in der Gruppe „Reusable Business Services“, d.h. diese Funktionen ändern sich ab und zu und können jetzt einzeln gewartet werden, ohne das ganze System zum Stillstand zu bringen. Ebenso ist das Data Repositiry jetzt losgelöst von den Business Funktionen. Insgesamt macht also SOA das ganze System flexibler und wartbarer und genau das ist auch der Grund, wieso immer mehr Unternehmen SOA einsetzen.

Microsoft Oslo – Was sich dahinter verbirgt
Unter dem Namen Oslo hat Microsoft eine Reihe von Techniken angekündigt, die die Entwicklung von Composite Applications in einer Service-orientierten Architektur (SOA) erleichtern sollen.

Microsoft möchte damit vor allem den großen Rivalen im SOA-Markt Paroli bieten, wie zum Beispiel IBM, Oracle oder Bea Systems. Bei Oslo handelt es sich nicht um ein Produkt sondern um mehrere Techniken, die schrittweise in Microsofts Middleware- und Softwareentwicklungs-Tools eingebaut werden sollen. Zu den Kernbestandteilen von Oslo gehört eine Modellierungsarchitektur für zusammengesetzte Anwendungen (Composite Applications). Sie soll über die Funktionen bisher genutzter Modellierungssprachen wie UML (Unified Modeling Language) hinausgehen. Ein Ziel von Oslo sei es, Unternehmen die Anwendungsentwicklung mit Hilfe eines übergreifenden Modellierungssystems zu erleichtern, das sowohl von Business- als auch von IT-Experten genutzt werden kann.

Microsoft arbeitet zudem an einer Repository-Technik für Oslo-Metadaten, die in mehreren seiner Infrastruktur-Produkte eingesetzt werden soll. Offizielle Release-Daten für Oslo gibt es nicht. Erste Bestandteile sollen ab dem Jahr 2008 in Microsofts Kernprodukten Einzug halten. Dazu gehört der erweiterte BizTalk Server 2009 und das .NET-Framework in der Version 4. Die Entwicklungsumgebung Visual Studio 10 umfasst den Angaben zufolge Funktionen für das Application Lifecycle Management und bietet Tools für ein modellgetriebenes Design sowie für verteilte Anwendungen. Auf Repository-Funktionen sollen dabei sowohl der BizTalk Server als auch Visual Studio und das System-Management-Produkt "System Center" zurückgreifen.

Microsoft Office SharePoint Server 2007 (MOSS)
SharePoint ist der Name für Produkt der Firma Microsoft, dass der Realisierung von Intranet-, Extranet- oder Internet-Webportals dient. Kernfunktion sind Datenverwaltung, Content Management und Workflows. Informationen, die standardmäßig in SharePoint verwaltet werden können, sind Kontakte, Aufgaben, Formulare, Diskussionsbeiträge, Kalender, Nachrichten, Dokumente und Kalkulationstabellen. SharePoint ist erweiterbar, sodass ein Zugriff auf beliebige Daten möglich ist.

Der aktuelle Name Microsoft Office SharePoint Server weist die Anwendung als einen Bestandteil des Microsoft-Office-2007-Systems aus und dokumentiert eine effektive Interaktion mit anderen Programmen und Servern der Microsoft-Office 2007-Familie. Der Wegfall des Wortes Portal - wie noch in der der Vorversion SharePoint Portal Server verwendet - zeigt den Anspruch, mehr als nur eine Portal-Software sein zu wollen.

Der Microsoft-Office-SharePoint-Server basiert auf den Windows SharePoint Services. SharePoint nutzt diese als Informationsablage, auch Repository genannt. Microsoft Office SharePoint Server besteht Erweiterungen für Windows SharePoint Services, Zusatzfunktionen unter Windows SharePoint Services, dazu gehört u.a. News and Topics, portalweite Volltextsuche, MySite etc., Ebenso gibt es Schnittstellen zur Anbindung von BizTalk, File Shares, Web Servers, Exchange Public Folders, Lotus Notes und SharePoint Sites.

Windows SharePoint Services und der darauf basierende Microsoft Office SharePoint Server sind implementierte Webanwendungen, die auf einem Microsoft Internet Information Server eingerichtet werden und dort eine zugehörige Webdiensterweiterung voraussetzen, d.h. man kann diese nur im Internet Explorer oder einem anderen Browser ausführen. In Microsoft SharePoint lassen sich alle möglichen Web-Anwendungen integrieren oder Tabellen aus Excel importieren:


Die Aufgabe der Webanwendung MOSS ist das interaktive Erstellen und Verwalten von Webanwendungen. Dies führt häufig zu Verständnisproblemen: MOSS ist nicht als ein Portal oder eine "Inhalts"-Website für eine Zielgruppe zu verstehen sondern als ein Baukasten, mit dem interaktiv Webanwendungen erstellt und verwaltet werden können.

Eine Teilmenge dieser Aufgaben können mit den lizenzgebührenfreien Windows SharePoint Services gelöst werden. Häufig werden mit MOSS Webanwendungen mit Portal-Charakter erstellt, dies ist jedoch nicht zwingend. Die mit MOSS verfügbare Fülle an Funktionen und die sehr große Flexibilität erfordern eine gründliche Planung eines Einsatzes. Erfahrungen sehen Arbeitsanteile von ca. 80% Planung und 20% Umsetzung.

Hier mal ein paar Rahmenbedingungen, um Microsoft SharePoint auch wirklich nutzen zu können. Mit diesen Randbedingungen erkennt man ebenfalls, mit welchen MOSS zusammenarbeiten kann, zum Beispiel mit der sehr leistungsfähigen Datenbank SQL Server, die ebenfalls von Microsoft kommt und aktuell in der Version 2008 vorliegt und eine Menge Neuerungen bietet, auf die ich aber jetzt nicht weiter eingehen möchte. Ebenfalls möchte ich nicht weiter auf die Funktionen und Umfang von SQL Server eingehen, da dies ein eigenes Thema wäre. Hier also die Rahmenbedingungen von SharePoint, das aktuell in der Version 2007 vorliegt.

Wenn man Microsoft Office SharePoint Server nutzen möchten, muss ein Server vorhanden sein, auf dem Windows 2003 Server und mindestens Microsoft SQL Server 2000 installiert sein muss. Hier sei am Rande erwähnt, dass SharePoint zwar mit der neuen SQL Server Version 2008 läuft, aber man dies nur installieren kann, wenn man wirklich die neueste SharePoint Version mit SP 1 (Service Pack 1) benutzt. Diese finden Sie aktuell auf der Microsoft Homepage.

Um MOSS installieren zu können, muss ebenfalls das .NET-Framework installiert sein, mindestens in der Version 2.0. Möchten Sie später noch Workflows erstellen und in SharePoint integrieren, ist die Version 3.0 erforderlich, da diese die Ergänzung Windows Workflow Foundation beinhaltet. Was dies genau ist, darauf werde ich später noch genauer eingehen. Ebenso setzt MOSS den Microsoft Internet Information Server (IIS) ab Version 6 und eine in Windows SharePoint Services enthaltene Webdiensterweiterung ("Engine") für IIS voraus. Als Feature arbeitet SharePoint optimal mit der integrierten Windows-Authentifizierung im Active Directory.

Wie vielleicht der Name Microsoft SharePoint Office Server schon sagt, ist eine Integration von der aktuellen Microsoft Office Version 2007 möglich. Auf Deutsch heißt das, dass man Word- oder Excel-Dokumente, die man in Office 2007 erstellt hat und in SharePoint geladen hat, direkt von SharePoint aus öffnen und bearbeiten kann. Hat man Änderungen vorgenommen und möchte diese jetzt wieder in seiner SharePoint-Umgebung speichern, kann man dies direkt aus Word oder Excel heraus tun. Ebenso kann man Termine, die sich in Outlook befinden auf den SharePoint-Server übertragen und umgekehrt.

Das war es für heute erst einmal wieder von mir. Im nächsten Post werde ich die weiteren Begriffe erklären, wie das .NET-Framework und die Programmiersprache Visual C#.

Viele Grüße
Euer Jochen

Freitag, 17. Oktober 2008

Einführung in das Thema Windows Workflow Foundation - Teil 1

Hallo liebe Leser,

ich habe lange nichts mehr gepostet, aber in der letzten Zeit war ich nicht untätig. Zur Zeit schreibe ich an einer Dokumentation über mein Diplomthema, deshalb werde ich die Doku Stück für Stück hier veröffentlichen, damit ihr immer auf dem neuesten Stand seit. Mittlerweile arbeite ich bei daenet in Frankfurt. Hier bin ich im Bereich Marketing/Sales und verfasse Dokumentationen über Projekte und was noch so anfällt. Wie ich schon am Anfang gesagt habe, hier einmal der erste Teil meiner Dokumentation:

Einleitung
Viele Arbeitnehmer kennen die Situation: Man möchte Urlaub einreichen und muss dazu von einem Vorgesetzen zum Anderen laufen. Dabei kommt es auch mal vor, dass der Ansprechpartner gerade im Urlaub oder nicht am Platz ist. Die Folge davon: Man braucht ewig, bis man sich endlich die Genehmigung für seinen wohl verdienten Urlaub eingeholt hat. Diese Situation ist nicht wirklich aus der Luft gegriffen, sondern leider Realität. Solche Arbeitsabläufe, wie der oben genannte, werden heute immer komplexer und aufwendiger, kein Mitarbeiter blickt mehr richtig durch.

In der heutigen Zeit, in denen immer mehr firmeninterne Abläufe IT-gestützt verwaltet und ausgeführt werden, ist mittlerweile ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, welches die Arbeitsabläufe eines Unternehmens um ein vielfaches vereinfachen kann. Immer mehr Technologien von namenhaften Firmen kommen auf den Markt, darunter Microsoft und IBM. Ebenso wächst der Berg an Informationen im Unternehmen. Um diesem Berg Informationen Herr zu werden, sind sogenannte Informationsmanagement-Systeme im Einsatz.

Bis jetzt war es normal, wenn jeder Mitarbeiter einer Firma seine Informationen lokal auf seiner Festplatte abgelegt hat, seien es Projekt-Dokumentationen oder Excel-Files mit Graphen. Der Trend geht aber immer mehr dazu, Informationen in einem Unternehmen für alle Mitarbeiter verfügbar zu machen. Ein Beispiel-Produkt sei hier genannt, weil dieses später für uns noch von Bedeutung werden soll: Microsoft SharePoint. Was Microsoft SharePoint ist und was es kann, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt erläutern.

Was ist ein Workflow? - Die verschiedenen Ansichten
Bevor wir voll in das Thema Workflows einsteigen, hier erst einmal eine kurze Erklärung, was überhaupt ein Workflow ist und was die Besonderheiten sind. Beispiele für einen Workflow aus Sicht eines Betriebswirtschaftlers könnten sein, Urlaubsanträge, Planen einer Geschäftsreise, Gehälter überweisen,… Workflows können in jedem Geschäftsfeld vorkommen, sei es in der Buchhaltung, Produktion oder im Marketing. Sie beschreiben Schritt für Schritt den Ablauf einer Aufgabe.

Betrachtet man einen Workflow aus Sicht eines ITlers kommt dabei etwas Anderes heraus: Bei einem Workflow aus IT-Sicht handelt es sich um grundlegende Aufgaben, Verfahren, Personen und Organisationen, den Ein- und Ausgang von Systeminformationen, Richtlinien und Regeln sowie Werkzeuge, die für die einzelnen Schritte des Geschäftsprozesses benötigt werden. Diese ganzen Beteiligten sind notwendig, um einen Geschäftsprozess funktionsfähig zu machen. Das Ziel eines Workflows ist aber am Ende, dass die Zusammenarbeit von allen im Geschäftsprozess involvierten Elementen mithilfe von Software zu automatisieren ist, um dazu beizutragen, dass der jeweilige Prozess erfolgreich abgewickelt werden kann.

Workflows und ihre grafische Darstellung
Um Workflows besser für Mitarbeiter oder Arbeitgeber verständlich zu machen, kann man diese sehr gut grafisch darstellen. Workflows kann man grafisch darstellen, hier das Beispiel mit dem schon oben beschriebenen Beispiel „Urlaubsantrag“:











Um einen Workflow dar zustellen, kann man dies auch mit Hilfe der Ereignisgesteuerte Prozesskette Darstellung machen. Ein Beispiel für die EPK könnte zum Beispiel die Annahme eines Auftrages sein. Das sähe dann so aus:























Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK)

Die Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) ist ein Modell zur Darstellung von Geschäftsprozessen einer Organisation bei der Geschäftsprozess-Modellierung. EPK stellen Arbeitsprozesse in einer Modellierungssprache grafisch mit Syntaxregeln dar. Dadurch sollen betriebliche Vorgänge systematisiert und parallelisiert werden, um Zeit und Geld einsparen zu können.

Da innerhalb des Prozesses Entscheidungen auf Basis von Bedingungen und Regeln getroffen werden, gibt es in der EPK Verknüpfungsoperatoren („und“, „oder“, „exklusivoder“). Das Grundmodell der Ereignisgesteuerten Prozesskette umfasst neben diesen Operatoren auch Ereignisse und Funktionen. Dazu werden Objekte in gerichteten Graphen mit Verknüpfungslinien und -pfeilen in einer 1:1-Zuordnung verbunden (Ausnahme bei logischen Verknüpfungen). In einer solchen Verknüpfungskette wechseln die Objekte sich in ihrer Bedeutung zwischen Ereignis und Funktion ab, d.h. sie bilden eine alternierende Folge, die zu einem bipartiten Graphen führt. Wesentliches Kennzeichen ist die Abbildung der zu einem Prozeß gehörenden Funktionen in deren zeitlich-logischer Abfolge.

Aufgabengebiete für EPKs
EPKs können für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden, zum Beispiel für die Evaluation und Implementierung von Standardsoftware, Darstellung von Abläufen bei Eigenentwicklungen, Prozessoptimierung beim Business Process Reengineering, Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen im Rahmen des Process Performance Management, Veranschaulichung von Abläufen bei Anwenderschulungen, Geschäftsprozessmodellierung (Standard in kleinen und mittleren Unternehmen), Prozesskostenrechnung, Modellierung von BPEL-Prozessen, Simulation von Workflows und Prozessdokumentation nach ISO 900x.

Business Process Execution Language (BPEL)
Wenn man sich mit dem Thema Workflows und mit den Möglichkeiten der Darstellung befasst, wird man früher oder später über den Begriff Business Process Execution Language, kurz BPEL stoßen. Die Business Process Execution Language, ist ein anerkannter Industriestandard zur Beschreibung ausführbarer Geschäftsprozesse. Im Vordergrund steht die Integration verschiedener Anwendungssysteme mittels Web Service-Technologien.

Web Service bieten dabei den Zugang zu Programmfunktionen von existierenden Anwendungssystemen. Mit Hilfe von BPEL wird beschrieben, wie Web Services zeitlich miteinander verknüpft werden, damit ein Geschäftsprozess umgesetzt werden kann. BPEL Modelle haben einen starken IT Fokus, so werden zum Beispiel technische Ausnahmesituationen (Exceptions) angegeben. Dieser technische Detailierungsgrad führt dazu, dass die BPEL Sprache für den Fachanwender ungeeignet ist. Deshalb empfehle ich an dieser Stelle für fachliche Prozesse die Anwendung mit Standards wie der Ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK) zu beschreiben. Weiterhin verfügt BPEL nicht über eine standardisierte Notation. Ein Beispiel für BPEL finden Sie in der folgenden Grafik:



Entstehung der BPEL

Die Business Process Execution Language (BPEL) ist eine XML-basierte Sprache zur Modellierung von Workflows auf Basis von Web Services. BPEL ist dabei eine Kombination und Weiterentwicklung zweier zuvor konkurrierender XML-basierter Sprachen für die Komposition von Web Services: der Web Services Flow Language [WSFL] von IBM und der Sprache [XLANG] von Microsoft. Die Graph-basierte WSFL-Sprache kann zur Verbindung von Service Endpunkten zur Choreographie von Workflows verwendet werden, wohingegen die kalkülbasierte XLANG-Sprache eine Syntax und ein Entwicklungsmodell zur Implementierung von Workflowkomponenten bietet.

Die aktuelle Version 2.0 heißt WS-BPEL [WSBPEL] in Anlehnung an weitere Web Service Standards (WS-*), wohingegen die Vorgängerversion 1.1 den Namen BPEL4WS [BPEL4WS] trägt. Aktuelle Weiterentwicklungen, mit dem Ziel einer erhöhten Flexibilität und
Wiederverwendung, erlauben die Spezifikation von BPEL Prozessmodellen unabhängig von Web Service Technologie [BPELlight].

Web-Services
Weil der Begriff Web-Services schon oben im Bezug auf BPEL gefallen ist, hier erst einmal eine Erklärung, was Web-Services sind:

Das World Wide Web (WWW) war damals ein Sammelsurium von Hyperlinks mit verknüpften Text-, Ton- und Bilddateien. Das WWW in seiner heutigen Form ist bereits weitgehend am Benutzer und seinen Bedürfnissen orientiert. Trotzdem zeichnet sich in letzter Zeit vermehrt ein weiterer Trend ab, die Automatisierung der Informationsdienste im WWW. Speziell im Bereich der Business-to-Business und e-Commerce Anwendungen ist diese Art der Informationsverarbeitung bereits schon heute Wirklichkeit.

Business-2-Business-Anwendungen beruhen auf manuell vereinbarten Schnittstellen und Nachrichtenformaten zwischen den Geschäftspartnern. Erschwerend kommt hinzu, dass die zeit- und kostenaufwendige Integration für jeden Geschäftspartner neu vorgenommen werden muss. Eine Automatisierung dieses Vorgangs wäre folglich sehr wünschenswert. Hier kommen die Web-Services ins Spiel. Webservices lassen sich wie folgt charakterisieren:

Programmierbar
Webservices können programmierbar sein, d.h. Web-Services sind über programmierbare Schnittstellen erreichbar. Web-Services sind in erster Linie zur Anwendungskommunikation und nicht zur menschlichen Informationsverarbeitung geschaffen. Web-Services haben keine graphische Benutzeroberfläche.

Selbstbeschreibend
Ein Web-Service ist selbstbeschreibend, wenn er von „Metadaten" (Daten über Daten) begleitet wird, die während der Laufzeit von weiteren Web-Services ausgewertet werden können. Name, Beschreibung, Version und Dienstgüte sind typische Beschreibungsmerkmale.

Kapselung
Ein Web-Service ist eine unabhängige, in sich abgeschlossene bzw. gekapselte Anwendung, die eine genau definierte Aufgabe erfüllt.

Lose gekoppelt
Kommunikation erfolgt über Nachrichtenaustausch. Web-Service-Konsumenten und -Anbietern bleiben Implementierungsdetails verborgen.

Ortstransparenz
Web-Services sind ortsunabhängig und können jederzeit und von jedem Ort aus aktiviert werden, vorausgesetzt Benutzer und Anwendungen haben entsprechende Zugriffsrechte.

Protokolltransparenz
Ein Web-Service basiert auf der Internet-Protokollsuite. Operationen und Nachrichten können mehrere Protokolle unterstützen, z.B. Hypertext Transfer Protocol (HTTP) oder Simple Mail Transfer Protocol (SMTP).

Komposition
Web-Services können entweder in weitere Web-Services zerlegt werden oder mehrere wiederverwendbare Basis-Web-Services können zu einem neuen Web-Service zusammengestellt werden.

So, das war jetzt mal der erste Teil für heute. Im zweiten Teil werde ich auf das Thema SOA eingehen und werde beschreiben, welche Tools ich für meine Diplomarebeit einsetzen werde und werde anfangen, über die Implementierung eines Workflows zu schreiben.

Bis dahin ein schönes Wochenende und bis zum nächsten Post,
Euer Jochen

Freitag, 8. August 2008

Einleitung zum Thema Diplomarbeit

Hallo liebe Leser!

Einleitung
In meinem ersten Blog möchte ich erst einmal kurz mein Diplom-Thema erläutern und wie ich überhaupt dazu kam. Ich studiere zur Zeit Informations- und Wissensmanagement im 8. Semester und komme jetzt nach den Semesterferien ins 9 und arbeite zur Zeit noch bei der Software AG in der Natural Qualitätssicherung. Schon seit längerer Zeit überlege ich, über welche Themen ich schreiben könnte.

Themen-Findung
Ein Thema, welches mit meinem Studium auch viel zu tun hat und welches für Unternehmen sehr wichtig ist: Dokumenten Managament Systeme! Anfangs hatte ich vor, mich in meiner Diplomarbeit mit der "Einführung eines DMS im Unternehmen" zu beschäftigen. Literatur gibt es darüber wirklich genug. Außerdem hatte ich die Idee, dieses Thema auch praktisch bei der Software AG umzusetzen, da in jedem Unternehmen sehr viel Wissen vorhanden ist und keiner weiß, wer welches Wissen hat und wo man es findet. In einem großen Unternehmen ist diese Aufgabe nur schwer zu bewältigen.

Da dieses Thema aber nicht wirklich neu ist und die Probleme ebenfalls schon aus der Mode sind, entschieden mein Professor und ich uns dafür, mehrere DMS-Systeme zu vergleichen. Ins Auge gefasst hatte ich Konkurrenz-Produkte wie Microsoft Office for SharePoint Services (MOSS) und Lotus Notes. Ebenfalls wollte ich meine Diplomarbeit auch nicht mehr im Unternehmen schreiben, da ich so flexibler bin. Anfang März hatte ich mich ursprünglich bei der Firma Daenet in Frankfurt beworben. Von dieser Firma bekam ich jetzt aber auch die Möglichkeit, meine Diplomarbeit dort zu schreiben. Da ich die Chance nutzen wollte, traf ich mich mit dem Chef der Firma. Das Gespräch verlief richtig gut, wir einigten uns aber auf ein ganz anderes Thema, auf das Thema, was ich jetzt letzt endlich auch machen werde:

Das Diplom-Thema
Um das Thema etwas genauer zu beschreiben, muss ich etwas weiter ausholen: In jedem Unternehmen gibt es betriebswirtschaftliche Abläufe, sogenannte Workflows. Ein Beispiel für einen Workflow ist z.B. das Einreichen eines Urlaubsantrags. Der Workflow beschreibt, welche Stationen (Mitarbeiter, Personalabteilung, Vorgesetzter) und Zustände (z.B. wird abgelehnt, wird genehmigt) er haben kann. Das mal aus der Sicht eines Betriebswirtschaftlers... Jetzt kommt aber die Technik dazu:

Ich werfe jetzt einfach mal die Begriffe .NET-Framework, Microsoft Office for SharePoint Services, Microsoft Windows Workflow Foundation und Microsoft InfoPath in den Raum. Zur Erklärung der Begriffe, bitte auf den entsprechenden Seiten schauen:

.NET bei Wikipedia
Microsoft Office for SharePoint Servies bei Wikipedia
Microsoft Windows Workflow Foundation bei MSDN
Microsoft InfoPath 2007

Ziel der Diplomarbeit

Das Ziel meiner Diplomarbeit ist eigentlich relativ einfach:
  • Baue ein Formular für die Eingabe der Urlaubsdaten
  • Baue einen Workflow im Microsoft Visual Studio oder im Microsoft SharePoint Designer
  • Integriere den Workflow in Microsoft SharePoint
Um das ganze Thema natürlich auch für Leute verständlich zu machen, werde ich die Themen ausführlich erklären. Um aber selber mit dem wirklich sehr komplexen aber höchst spannenden Thema zurrecht zu kommen, werde ich mich in den nächsten Wochen und Monaten sehr mit den oben genannten Themen auseinander setzen. Zusätzlich ist das Erlernen der Programmiersprache Visual C# sehr von Nöten. Wie man sieht, habe ich also sehr viel noch zu tun, aber ich freue mich schon sehr auf diese Herausforderung.