Montag, 12. Januar 2009

Hallo liebe Leser, willkommen im Jahr 2009!

Erst einmal wünsche ich euch ein gutes neues Jahr und hoffe, ihr seit gut reingekommen! Dieses Jahr wird es aus der Entwicklersicht sehr spannend, da eine Menge Neuerungen von Microsoft auf der Liste stehen, die letztes Jahr auf der PDC in L.A. vorgestellt worden sind, wie das schon bekannte Microsoft Oslo mit der Modellierungssprache M, Windows Azure, Microsoft Dublin und und und...

Nach der PDC, die ich selber leider nicht besucht habe, stellte sich bei mir auch die Frage, inwiefern meine Diplomarbeit von den neuen Technologien beeinflusst werden wird, da in der neuen Version vom .NET-Framework (4.0) die beiden Begriffe WCF und WF wieder zusammen wachsen werden. Ich werde in meiner Diplomarbeit zwar auf Oslo und Dublin eingehen, aber die Umsetzung des Workflows werde ich weiterhin mit dem .NET-Framework 3.5 realisieren, da die neue Version erst 2010 das Licht der Welt erblicken wird. Vielleicht werde ich aber einen Ausblick auf die neue Version geben, die schon einmal grundlegend bei der Erstellung der Workflows einen Unterschied machen wird. Jetzt wird aber erst einmal Part 2 meiner Diplomarbeit folgen, ich wünsche schon einmal viel Spaß beim Lesen.

SOA – Sinnvoll oder nur heiße Luft?
In den letzten Jahren ist man in der Software-Entwicklung immer wieder über die Abkürzung SOA gestolpert. Was bedeuten diese 3 Buchstaben und was ist daran so weltbewegend, dass viele Software-Firmen auf diesen Zug aufspringen? Selbst Microsoft hat eine SOA-Lösung in der Entwicklung (Codename „Oslo“), über die es im Moment noch nicht viele Informationen gibt. Genaueres wird es frühestens im November geben.

SOA heißt „serviceorientierte Architektur“ und beruht auf einer losen Kopplung wiederverwendbarer Softwarebausteine, wie zum Beispiel Services, auch Web-Services. Diese müssen bestimmte Standards erfüllen. Das Ziel von SOA ist es, Applikationen schneller durch geänderte Anforderungen anpassen lassen zu können. Eine SOA strukturiert Anwendungssoftware, doch auch Infrastrukturprogramme, Entwicklungs- und Verwaltungswerkzeuge müssen darauf abgestimmt sein. Die Verbindung zu den geschäftlichen Konzepten und Abläufen ist dabei essenziell. Hersteller und Berater haben bereits einiges vorgelegt, und mittlerweile befassen sich auch viele Anwender mit der neuen Architektur.

Der Entwicklungs- und Anpassungs-Prozess wird dadurch also flexibler und komfortabler. Man muss nicht mehr das ganze Programm anpassen, sondern nur bestimmte Komponenten des Programmes. Somit kann Zeit eingespart werden und diese in andere Entwicklungen gesteckt werden. Hier mal ein Beispiel eines Unternehmens, wie die Services vor dem Einsatz von SOA aussahen und wie sie mit SOA aussehen:

Vorher waren die Funktionen „Service Scheduling“, „Order Processing“ und „Account Management” mit ihren untergeordneten Aufgaben in einer einzigen Funktion, diese Funktionen wiederum in einer großen Applikation. Würde man jetzt eine bestimmte Aufgabe warten wollen, so würde die ganze Funktion gewartet werden müssen. Nach Einführung von SOA wurden die großen Funktionen aufgelöst und in 3 neue Gruppen aufgeteilt: Composite Applications, Reusable Business Services und Data Repositorys.

Die Composite Applications enthalten nicht mehr ihre untergeordneten Aufgaben. Diese sind jetzt in der Gruppe „Reusable Business Services“, d.h. diese Funktionen ändern sich ab und zu und können jetzt einzeln gewartet werden, ohne das ganze System zum Stillstand zu bringen. Ebenso ist das Data Repositiry jetzt losgelöst von den Business Funktionen. Insgesamt macht also SOA das ganze System flexibler und wartbarer und genau das ist auch der Grund, wieso immer mehr Unternehmen SOA einsetzen.

Microsoft Oslo – Was sich dahinter verbirgt
Unter dem Namen Oslo hat Microsoft eine Reihe von Techniken angekündigt, die die Entwicklung von Composite Applications in einer Service-orientierten Architektur (SOA) erleichtern sollen.

Microsoft möchte damit vor allem den großen Rivalen im SOA-Markt Paroli bieten, wie zum Beispiel IBM, Oracle oder Bea Systems. Bei Oslo handelt es sich nicht um ein Produkt sondern um mehrere Techniken, die schrittweise in Microsofts Middleware- und Softwareentwicklungs-Tools eingebaut werden sollen. Zu den Kernbestandteilen von Oslo gehört eine Modellierungsarchitektur für zusammengesetzte Anwendungen (Composite Applications). Sie soll über die Funktionen bisher genutzter Modellierungssprachen wie UML (Unified Modeling Language) hinausgehen. Ein Ziel von Oslo sei es, Unternehmen die Anwendungsentwicklung mit Hilfe eines übergreifenden Modellierungssystems zu erleichtern, das sowohl von Business- als auch von IT-Experten genutzt werden kann.

Microsoft arbeitet zudem an einer Repository-Technik für Oslo-Metadaten, die in mehreren seiner Infrastruktur-Produkte eingesetzt werden soll. Offizielle Release-Daten für Oslo gibt es nicht. Erste Bestandteile sollen ab dem Jahr 2008 in Microsofts Kernprodukten Einzug halten. Dazu gehört der erweiterte BizTalk Server 2009 und das .NET-Framework in der Version 4. Die Entwicklungsumgebung Visual Studio 10 umfasst den Angaben zufolge Funktionen für das Application Lifecycle Management und bietet Tools für ein modellgetriebenes Design sowie für verteilte Anwendungen. Auf Repository-Funktionen sollen dabei sowohl der BizTalk Server als auch Visual Studio und das System-Management-Produkt "System Center" zurückgreifen.

Microsoft Office SharePoint Server 2007 (MOSS)
SharePoint ist der Name für Produkt der Firma Microsoft, dass der Realisierung von Intranet-, Extranet- oder Internet-Webportals dient. Kernfunktion sind Datenverwaltung, Content Management und Workflows. Informationen, die standardmäßig in SharePoint verwaltet werden können, sind Kontakte, Aufgaben, Formulare, Diskussionsbeiträge, Kalender, Nachrichten, Dokumente und Kalkulationstabellen. SharePoint ist erweiterbar, sodass ein Zugriff auf beliebige Daten möglich ist.

Der aktuelle Name Microsoft Office SharePoint Server weist die Anwendung als einen Bestandteil des Microsoft-Office-2007-Systems aus und dokumentiert eine effektive Interaktion mit anderen Programmen und Servern der Microsoft-Office 2007-Familie. Der Wegfall des Wortes Portal - wie noch in der der Vorversion SharePoint Portal Server verwendet - zeigt den Anspruch, mehr als nur eine Portal-Software sein zu wollen.

Der Microsoft-Office-SharePoint-Server basiert auf den Windows SharePoint Services. SharePoint nutzt diese als Informationsablage, auch Repository genannt. Microsoft Office SharePoint Server besteht Erweiterungen für Windows SharePoint Services, Zusatzfunktionen unter Windows SharePoint Services, dazu gehört u.a. News and Topics, portalweite Volltextsuche, MySite etc., Ebenso gibt es Schnittstellen zur Anbindung von BizTalk, File Shares, Web Servers, Exchange Public Folders, Lotus Notes und SharePoint Sites.

Windows SharePoint Services und der darauf basierende Microsoft Office SharePoint Server sind implementierte Webanwendungen, die auf einem Microsoft Internet Information Server eingerichtet werden und dort eine zugehörige Webdiensterweiterung voraussetzen, d.h. man kann diese nur im Internet Explorer oder einem anderen Browser ausführen. In Microsoft SharePoint lassen sich alle möglichen Web-Anwendungen integrieren oder Tabellen aus Excel importieren:


Die Aufgabe der Webanwendung MOSS ist das interaktive Erstellen und Verwalten von Webanwendungen. Dies führt häufig zu Verständnisproblemen: MOSS ist nicht als ein Portal oder eine "Inhalts"-Website für eine Zielgruppe zu verstehen sondern als ein Baukasten, mit dem interaktiv Webanwendungen erstellt und verwaltet werden können.

Eine Teilmenge dieser Aufgaben können mit den lizenzgebührenfreien Windows SharePoint Services gelöst werden. Häufig werden mit MOSS Webanwendungen mit Portal-Charakter erstellt, dies ist jedoch nicht zwingend. Die mit MOSS verfügbare Fülle an Funktionen und die sehr große Flexibilität erfordern eine gründliche Planung eines Einsatzes. Erfahrungen sehen Arbeitsanteile von ca. 80% Planung und 20% Umsetzung.

Hier mal ein paar Rahmenbedingungen, um Microsoft SharePoint auch wirklich nutzen zu können. Mit diesen Randbedingungen erkennt man ebenfalls, mit welchen MOSS zusammenarbeiten kann, zum Beispiel mit der sehr leistungsfähigen Datenbank SQL Server, die ebenfalls von Microsoft kommt und aktuell in der Version 2008 vorliegt und eine Menge Neuerungen bietet, auf die ich aber jetzt nicht weiter eingehen möchte. Ebenfalls möchte ich nicht weiter auf die Funktionen und Umfang von SQL Server eingehen, da dies ein eigenes Thema wäre. Hier also die Rahmenbedingungen von SharePoint, das aktuell in der Version 2007 vorliegt.

Wenn man Microsoft Office SharePoint Server nutzen möchten, muss ein Server vorhanden sein, auf dem Windows 2003 Server und mindestens Microsoft SQL Server 2000 installiert sein muss. Hier sei am Rande erwähnt, dass SharePoint zwar mit der neuen SQL Server Version 2008 läuft, aber man dies nur installieren kann, wenn man wirklich die neueste SharePoint Version mit SP 1 (Service Pack 1) benutzt. Diese finden Sie aktuell auf der Microsoft Homepage.

Um MOSS installieren zu können, muss ebenfalls das .NET-Framework installiert sein, mindestens in der Version 2.0. Möchten Sie später noch Workflows erstellen und in SharePoint integrieren, ist die Version 3.0 erforderlich, da diese die Ergänzung Windows Workflow Foundation beinhaltet. Was dies genau ist, darauf werde ich später noch genauer eingehen. Ebenso setzt MOSS den Microsoft Internet Information Server (IIS) ab Version 6 und eine in Windows SharePoint Services enthaltene Webdiensterweiterung ("Engine") für IIS voraus. Als Feature arbeitet SharePoint optimal mit der integrierten Windows-Authentifizierung im Active Directory.

Wie vielleicht der Name Microsoft SharePoint Office Server schon sagt, ist eine Integration von der aktuellen Microsoft Office Version 2007 möglich. Auf Deutsch heißt das, dass man Word- oder Excel-Dokumente, die man in Office 2007 erstellt hat und in SharePoint geladen hat, direkt von SharePoint aus öffnen und bearbeiten kann. Hat man Änderungen vorgenommen und möchte diese jetzt wieder in seiner SharePoint-Umgebung speichern, kann man dies direkt aus Word oder Excel heraus tun. Ebenso kann man Termine, die sich in Outlook befinden auf den SharePoint-Server übertragen und umgekehrt.

Das war es für heute erst einmal wieder von mir. Im nächsten Post werde ich die weiteren Begriffe erklären, wie das .NET-Framework und die Programmiersprache Visual C#.

Viele Grüße
Euer Jochen

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